Dienstag, 09.08.2016, Hafentag 


Wir haben den heutigen Hafentag genutzt, um zu tanken und unsere Vorräte aufzufüllen. Anschließend sind wir mit den Fahrrädern in den Fischerhafen geradelt, um dort eines der leckeren Backfischbrötchen zu essen. 

Als Lothar seine Jacke auf den freien Stuhl neben sich legte, fand er unterm Stuhl eine Damengeldbörse. Diese enthielt neben Bargeld den Führerschein, Personalausweis und Bankkarten. Wir entschieden uns, das Portemonnaie zur Polizei zu bringen. Lothar ließ sich mittels Smartphone den Weg zur nächsten Polizeiwache weisen, wo wir das Fundstück abgaben. 

Dann setzten wir unsere Fahrradtour fort und fuhren bis ans Ende der schönen Strandpromenade. Mittlerweile wieder hungrig, radelten wir zurück zur Marina, wo wir uns auf die leckere Fischsuppe in unserem Stammlokal freuten.    

 In der Marina angekommen, packten wir unsere Fahrräder direkt aufs Schiff, weil wir morgen ablegen wollen. Noch immer hungrig gingen wir rüber zum Restaurant. Hier standen wir nun vor verschlossenen Türen - Dienstags Ruhetag. Was nun? Nudeln an Bord? Schied aus, wir hatten nicht daran gedacht, Käse zu kaufen (ohne Käse mag der Skipper seine Nudeln nicht). Im Angebot wäre da noch die Erbsensuppe vom Dauser - nicht wirklich die Alternative zur Fischsuppe! Noch mal nach Travemünde reinlaufen? Die Fahrräder sind ja schon verstaut, also laufen wir mal.    

Wir entschieden uns gleich für die "Alte Vogtei". Das Lokal ist uns schon bei unserem ersten Bummel wegen des historischen Gebäudes aufgefallen. Man begrüßte uns sehr freundlich und wir konnten uns einen Tisch auswählen. 

Das Lokal verfügt über mehrere Räume, die alle äußerst geschmackvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet sind. Der Inhaber erzählte uns von einer älteren Dame, die gestern herein kam und mit dem Gehstock auf den Boden klopfte. Er fragte sie, was er für sie tun könne. Sie antwortete,  jetzt wolle sie auch mal bedient werden und hätte gerne eine Kugel Stracciatella-Eis. Der Gastwirt antwortete: "Sehr gerne meine Dame." und schickte einen Angestellten hinten raus, um in der benachbarten Eisdiele das Eis zu besorgen. Der Gastwirt tat dies, weil er das Restaurant nach langer und aufwändiger Renovierung noch nicht lange betreibt und die ältere Frau eine alt eingesessene Travemünderin ist. Hätte er sie weggeschickt, hätte die Kundin sicherlich im Bekanntenkreis erzählt, sie sei nicht bedient worden. 

Wir fühlten uns wohl und bestellten die Fischsuppe. Qualitativ war die Suppe vollkommen in Ordnung, keine Frage. Reichlich Fisch, Scampi und Krabben, aber halt anders. Wir bereuten, nicht was anderes bestellt zu haben, da unsere Erwartungshaltung doch sehr hoch war. Unser Fehler! Aber nichtsdestotrotz würden wir die Alte Vogtei empfehlen und wenn wir noch mal Travemünde anlaufen, auch einen Besuch abstatten. Nur - die Fischsuppe bestellen wir im Baltic Marina Bay.            

 

Mittwoch, 10.08.2016, heiter bis wolkig, Wind SW 3 bft, später 5 bft

Heute war das Wetter schön, und so legten wir ‪um 9:45 Uhr‬ ab. Draußen vor der Travemündung setzten wir die Segel und kamen bei 3 bft mit 5 Knoten recht gut voran. So segelten wir mit Freude, bis uns ca. 3 Seemeilen vor Grömitz eine Schlechtwetterfront das Seglerleben verdammt schwer machte. 

Lothar brachte das Schiff in den Wind, um die Segel zu bergen. Aber der Wind mit 5 bft und die schwere See stellten dieses Vorhaben in Frage. So rollten wir nur das Vorsegel ein und holten das Großsegel dicht. Mit Kurs im Wind fuhren wir weiter und suchten Landabdeckung.   

Die  Nova tat uns leid, der Wind zerrte an Baum und Segel. Nach einer Viertelstunde war der Spuk endlich vorbei und die Sonne kam wieder hervor. Jetzt konnten wir das Großsegel bergen und entschieden uns, weiter nach Großenbrode zu fahren. 

Lothar setzte das gereffte Vorsegel, aber es dauerte nicht lange und die nächste Wetterfront zog auf. Diesmal wurde nicht die Nova gebeutelt, jetzt wurde der Skipper richtig nass gemacht. Wir waren froh, nun in den Hafen von Großenbrode einzulaufen.   

Am Steg wies uns ein freundlicher Segler in eine freie Box und half beim Anlegen. Als wir fest waren, stellten wir fest, dass ich zwar vom Schiff runter springen könnte,  wie aber sollte ich wieder hoch kommen? Also Schiff zwei Boxen weiter verlegt, hier gibt es einen komfortablen Tritt mit zwei Stufen. ‪Um 16:15 Uhr‬ war die Nova wieder gut vertäut. 

Abends klopfte bei uns der Hafenmeister und teilte uns mit, dass wir uns morgen verlegen müssen,  da die Liegeplatzinhaber für morgen ihre Rückkehr angekündigt haben. Schauen wir morgen mal, ob eine Box mit Tritt frei wird, wir wollen den Starkwind abwarten. Freitag soll es besser werden.

 

Donnerstag, 11.08.2016

Noch vor dem Frühstück haben wir die NOVA in eine freie Box mit Steighilfe (umgestülpter Bierkasten mit Riffelblechabdeckung!) verlegt.

 

Liebe Grüße

die Zwei von der Nova