Der Düsseldorfer Segler-Verein wurde im Sommer 1920 als Volmerswerther-Wassersport Vereinigung gegründet und ist 100 Jahre alt. Seit dem ist viel Wasser den Rhein hinunter geflossen Da mag man sich fragen: "Ist ein Verein überhaupt noch zeitgemäß? Was zeichnet Ihn aus?"
Als eingetragener Verein (VR Düsseldorf Nr: 4348) unterliegt er dem Vereinsrecht, hat eine formale Satzung und wird durch den engeren Vorstand vertreten. Am wichtigsten ist jedoch, dass sich in einem Verein Gleichgesinnte zusammenfinden; in unserem Fall zur Förderung des Segel-und Motorboot-Sportes. Dazu vereinbaren die Mitglieder bestimmte Regeln, die als Erfahrungen gesammelt, vereinheitlicht und weitergegeben werden werden, z.B. im Hafenknigge.
Unser Verein hat eine gewisse Tradition, wie sie auch in der Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des DSV zum Ausdruck kommt: Ein Haufen unterschiedlichster Menschen, nur verbunden durch ihr remeinsames Hobby: Regattasegeln auf den Rhein? Oder Fahrtensegeln In Holland? Oder mit dem Motorboot über Flüsse und Kanäle? Oder Basteln am Boot, unten renovieren, innen umbauen, hinten anbauen?... Oder Tomaten züchten? Oder Trecker fahren? Im DSV ist für Vieles Platz :"Keiner weiß, was los ist aber alle machen mit!". Das hat sich auch in den letzten 25 Jahren nicht geändert über die zeitgemäß hier im Web z.B. in der Flaschenpost oder der Galerie im Zeitraffer berichtet wird
Aber braucht man dazu einen Verein? Die heutige Mobilität, Flexibilität und Lebenssituation bleibt nicht ohne Auswirkungen auf den Verein.
Segeln ist einerseits sehr individuell, so bei Törns auf eigenem Kiel. Anderseits setzt der Wassersport Infrastruktur voraus: Unser Hafen, das Vereinsgelände mit dem Winterlager und die Slipanlage bieten gute Möglichkeiten für Bootseigner.
Im Clubhaus triff man sich und berichtet in Filmen oder Bildern über die Törns der Saison. Es sind diese persönlichen Erfahrungen und Tips, die man nicht im Internet findet und die dann die Sehnsucht nach neuen Zielen wecken.
Liegeplätze gibt es heute als Dienstleistung in vielen Marinas, am Rhein, am Ijselmeer, im Rheindelta oder auch an der Ostsee. Manch einer scheut aber Kosten und die lange Anfahrt zu diesen Revieren. Der Rhein liegt vor der Haustür.
Ist unser Verein ein Wassersport-Dienstleister? Nein, denn "der Verein", das sind seine Mitglieder, die in vereintem Tun die Anlagen erhalten und erweitern. Man glaubt es kaum: Mitarbeit macht sehr viel Spaß, wenn jeder seine Ideen einbringt. Oft gibt noch etwas zu optimieren und zu vereinfachen.
Führerscheinkurse wurden früher ausschlließlich von Wassersportvereinen angeboten und warben um neue Mitglieder. Heute bieten professionelle Sportbootschulen oder Volkshochschulen diese an. Jedoch: Wer seinen Sportbotführerschein in der Tasche hat, traut sich nicht unbedingt auf ein Revier wie den Rhein. Wir freuen uns neue Mitglieder bei ihren ersten Ausfahrten auf dem unbekannten Revier zu begleiten oder Interessenten auf unseren Booten mitzunehmen.
Regatten sind spannend. Hier gibt es inzwischen sogar eine Segel-Bundesliga. Im Fernsehen oder auf You-Tube gibt es tolle Szenen zu sehen. Viel faszinierender ist es jedoch, selbst an der Pinne zu sitzen oder an der Schot zu ziehen. Die Erwartungen an die Professionalität der Ausrichter von Wettfahrten sind hoch. So wird die Rheinwoche durch die Regattagemeinschaft Rhein, den Zusammenschluß vieler rheinanliegender Vereine, ausgerichtet. Dieses Engagement hält die Tradition des Regattasegelns auf dem Rhein lebendig: "Wer auf dem Rhein segeln kann, kann es überall".
Der Düsseldorfer Segler-Verein ist keine Ansammlung von Vereinsmeiern, auch wenn er eine eigene Hymne hat. Er ist eine lebendige Gruppe von Individualisten, die den Wassersport auf dem Rhein lieben. Es ist ein Höhepunkt von Reisen nach Belgien, Dänemark, England, Frankreich, Finnland, Niederlande, Norwegen, Polen oder Schweden mit den Gastflaggen unter der Saling zurück in den Heimathafen Volmerswerth zu kommen - zurück zu Gleichgesinnten und auch langjährigen Freunden. Jeder ist für sich und doch sind alle zusammen.
Als Mitglied werden Sie bestimmt nicht vereinsamen sondern einen lebendigen Verein (er)leben.